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Maria Theresia kam ein Jahr nachdem der erhoffte Erbprinz geboren wurde zur Welt. Doch der Erbprinz starb bereits im Babyalter. Maria Theresia wurde Erbprinzessin.
1736 heiratete sie Franz Stephan Herzog von Lothringen. Mit ihm hatte sie insgesamt 16 Kinder, elf Töchter und fünf Söhne. Sie begründete das Haus Habsburg-Lothringen und stand als einzige Frau jemals an der Spitze des Hauses Habsburg.
Im Jahre 1740 starb ihr Vater. Maria Theresia übernahm mit 23 Jahren die gesamten Besitzungen des Fürstenhauses Habsburg.
Die Möglichkeit der Erbfolge einer Tochter wurde durch die Pragmatische Sanktion, ein Vertrag ihres Vaters Kaiser Karl VI., gegeben. Die älteste Tochter erbte dadurch das ungeteilte und untrennbare Kaisertum Habsburg.
Nach dem Tod Kaiser Karl VI. beanspruchten Bayern und Preußen das österreichische Erbteil beziehungsweise Schlesien, mit der Begründung der verwandtschaftlichen Beziehung. Die Pragmatische Sanktion erkannten sie nicht an. Es entbrannte der Österreichische Erbfolgekrieg von 1741 bis 1748. Dabei musste Österreich Schlesien an den preußischen König Friedrich den Großen abgeben.
Bereits 1721 wurde ihr der Mann bestimmt, Franz Stephan von Lothringen. Die Wahl des Ehemanns war eine politische Entscheidung, denn Lothringen sollte nach dem Willen der Habsburger nicht an Frankreich verloren gehen.
Mit der Heirat tauschte Franz Stephan von Lothringen aus politischen Beweggründen Lothringen gegen das Großherzogtum Toskana. 1745 wurde er zum Kaiser Franz I. des Heiligen Römischen Reiches gewählt.
Maria Theresia wurde zur Erzherzogin von Österreich, Königin von Ungarn und Böhmen, Gräfin von Tirol gekrönt. Obwohl sie nie zur Kaiserin gekrönt wurde, wurde ihr Namen größtenteils im Zusammenhang mit dem Kaiser-Titel genannt. Zwar war ihr Mann der Herrscher, doch die Regierungsgeschäfte führte sie selbst.
Maria Theresia führte etliche Reformen auf dem Gebiet der Wirtschaft, Bildung und Verfassung ein. So verabschiedete sie 1774 die Schulverordnung. Auch im Münz- und Geldwesen führte sie bedeutende Reformen ein.
Im Jahr 1765 starb ihr Mann Kaiser Franz I. In ihren letzten Lebensjahren trug sie nur noch Schwarz. Nach dem Tod ihres Mannes wurde ihr ältester Sohn, der spätere Kaiser Joseph II., Mitregent. Doch zwischen beiden gab es kein großes Meinungsverständnis. Maria Theresia waren die Neuerungsversuche ihres Sohnes zu radikal.
Maria Theresia starb am 29. November 1780 in Wien.
Der zugrunde liegende Münzfuss, d.h. die Festlegung des Silbergehaltes, wurde tatschlich von Maria Theresia bereits in einer Verordnung vom 30. Juli 1748 festgelegt. Bis zur Unterzeichnung der Münzkonvention mit Bayern galt dieser Münzfuss nur im Regierungsbereich von Maria Theresia.
Das Mass für die damals geltende Währung waren die Wiener Mark (280,6267g) und die Kölner Mark Feinsilber (233,8556g). Aus einer Kölner Mark wurden im Konventionsfuss genau 20 Gulden oder 10 Taler geprägt (24 Gulden oder 12 Taler aus der Wiener Mark). Das entspricht einem Feinsilbergehalt von 23,38556g. Das Rauhgewicht wurde mit 28,0644g festgelegt. Dies ergibt sich aus dem Prozentgehalt an Silber (Feinheit) des Talers, der mit 13 Lot 6 Grän (833,33/1000) festgelegt war.
Die zulässige Toleranz einer Abweichung vom Feingehalt ist mit nur 3/1000 Teilen festgelegt. Auch Schwankungen des Rauhgewichts sind auf plus oder minus 0,07 Gramm begrenzt.
Eigentlich sollten die verbleibenden 166,66/1000 Gewichtsanteile aus reinem Kupfer bestehen. Tatsächlich finden sich aber in den Originalprägungen ausser Silber und Kupfer noch Eisen, Nickel, Zink, Gold, Quecksilber und Blei. Moderne Nachprägungen enthalten ausser Silber und Kupfer noch Nickel und Zink als Legierungsbestandteile. Weitere Details hierzu finden Sie in einer Diplomarbeit zu diesem Thema.
Zum Vergleich sei erwähnt, dass im zuvor gültigen Reichsfuss aus einer Kölnischen Mark 9 Taler geprägt wurden. Mit der Einführung des Konventionsfusses fand daher tatsächlich eine Münzverschlechterung statt. Heutzutage nennt man das auch 'Inflation'.
Die ersten Taler mit dem Bildnis Maria Theresias wurden schon 1741 geprägt, hatten jedoch ursprünglich wechselndes Aussehen. Ab 1765, nach dem Tod Ihres Mannes, wurde der Taler mit Witwenschleier geprägt. Erst seit dem Todesjahr Maria Theresias im Jahre 1780 wird der Taler mit weitgehend gleichbleibendem Gepräge und mit dieser Jahreszahl erzeugt. Bis etwa 1850 gab es noch erkennbare Abweichungen im Münzbild, was eine zeitliche Einordnung der meisten älteren Prägungen ermöglicht. Durch Verbesserung der Prägetechnik ist das Münzbild seit 1850 fast unverändert, und das genaue Prägedatum ist oft nicht eindeutig feststellbar.
In Österreich war der Taler bis zum 31. Oktober 1858 ein gesetzliches Zahlungsmittel. Bis etwa zum Ende des zweiten Weltkrieges galt der Taler als anerkanntes Zahlungsmittel in grossen Teilen Afrikas. Das Verbreitungsgebiet reichte vom westlichen Nordafrika über den Sudan, Äthiopien, Somalia, Kenia bis in die Küstengebiete Tansanias, vom gesamten asiatisch-islamischen Raum bis in Teile Indiens.
Am 19. September 1857 verfügte Kaiser Franz Joseph I. die Ausprägung von Maria Theresien Taler als Handelsmünze. Die grosse Bedeutung des Talers zeigte sich darin, dass während des zweiten Weltkrieges die Münzstätten in Rom, London, Paris, Brüssel und auch Bombay ebenfalls den Maria Theresien Taler weitgehend originalgetreu nachprägten.
Seit 1751 wurden viele Millionen Stück vom "Maria Theresia Taler" geprägt. Im Laufe der ersten zweihundert Jahre waren es schon an die 320 Millionen Stück. Die Münze wird bis heute bei Bedarf im Österreichischen Hauptmünzamt ausgeprägt.
Der Revers zeigt den Doppeladler mit der Kaiserkrone über den Adlerköpfen, ein vierfach geteiltes Schild mit den Wappen von Ungarn, Böhmen, Burgund und Burgau, oberhalb des Schildes die Kronen von Ungarn und Böhmen und der Umschrift ARCHID AUST DUX BURG CO TYR 1780 - ARCHIDUX AUSTRIAE DUX BURGUNDIAE COMES TYROLIS 1780 (Erzherzogin von Österreich, Herzogin von Burgund, Gräfin von Tirol 1780). Der Rand der Münze zeigt in erhabener Rundschrift den Wahlspruch Maria Theresias: IUSTITIA ET CLEMENTIA (Gerechtigkeit und Milde).